»Wer sich dem Zauber (und manchmal auch den Strapazen) eines guten Buches aussetzen will, zieht sich, wenn er kann, in sein Schneckenhaus zurück: Er sucht ein ruhiges Plätzchen oder stöpselt sich die Ohren zu, um abgeschottet mit dem Text ins Zwiegespräch zu kommen.

Umso größer ist aber dann, so meine Erfahrung, das Bedürfnis, mit anderen über das Gelesene zu sprechen: über Ungereimtes, Unausgegorenes, Unverstandenes, Bezauberndes, Beunruhigendes, Glaubwürdiges und Kurioses, ja überhaupt, über all die vielen Facetten, die ein Buch aufwirft, anrührt, anspricht. Und wie überrascht, ja verblüfft bin ich immer wieder, wenn ich im Gespräch mit anderen auf Aspekte des Buches zu sprechen komme, die mir nie und nimmer im stillen Kämmerlein eingefallen wären. Genau dies aber macht für mich die Faszination eines Literaturkreises aus. In diesem Sinne engagiere ich mich für die Aktion „Stuttgart liest ein Buch“ und freue mich, wenn „Das intime Glück“, ein Abend für Stuttgarter Literaturkreise, weite Kreise zieht und viele Leserinnen und Leser ins persönliche Gespräch bringt oder gar zur Neugründung von Lesekreisen anregt.«