- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Thaddäus-Troll-Preis 2016 für Felicitas Andresen
Mittwoch, 14. Dezember 2016 / Uhrzeit: 19:30 - 21:30
Felicitas Andersen erhält den diesjährigen Thaddäus-Troll-Preis für ihren Roman „Sex mit Hermann Hesse“, erschienen im Verlag Klopfer & Meyer, Tübingen.
Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert, die Mittel stellt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg bereit.
Vergeben wird der Thaddäus-Troll-Preis vom Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg e.V., Troll war Mitbegründer des Förderkreises.
Felicitas Andresen wurde in Hemmenhofen am Bodensee geboren, wo sie auch lebt. Sie hat als Schauspielerin, Sozialpäadagogin und Soziologin gearbeitet und ist regelmäßig stundenweise im Hesse-Museum in Gaienhofen tätig. Sie schreibt Romane, Novellen und Kurzgeschichten.
Aus der Verlagsankündigung zum Roman:
Hermann Hesse vom Kopf auf die Füße gestellt
‚Sex mit Hesse.‘ Vorsicht, Satire? Nöö, sagt F. A. Sie versichert im Gegenteil ernst und glaubhaft, dieses Buch sei Wort für Wort genau so gemeint wie geschrieben. Also gut, dann wollen wir es ihr mal glauben …
‚Eigentlich‘ sollte die ältere Hausfrau (damals, vor der Mindestlohnzeit) ja nur auf das erste Wohnhaus von Mia und Hermann Hesse in Gaienhofen auf der Höri am Bodensee aufpassen. Für willkommene acht Euro die Stunde. ‚Allerdings – über Hermann Hesse sollte man schon auch Bescheid wissen, gelt!‘
Zunehmend stellt die nunmehrige Hausbetreuerin also Fragen, an sich und andere: Wer war dieser H. H., der gesunden Sauerampferpudding aß, aber ständig brieflich seinen bevorstehenden Selbstmord ankündigte? Der die Öffentlichkeit hasste, aber sich doch gerne beim Nacktklettern fotografieren ließ? Der drei Frauen und drei Kinder hatte, aber doch Ekel vor der Wollust? Der die Cashcow seines Verlages war – und ist.
Und wie gut schrieb er denn? fragt sich die Betreuerin auch und schreibt sich drum als Gasthörerin für Literaturwissenschaft an der Uni ein. Um seine Sachen erhofftermaßen wenigstens ansatzweise beurteilen zu können. Und überhaupt: Wie wirkt sich die geistige Anwesenheit dieses jungen alten Herrn auf den Alltag aus – auf den Alltag eines kleinen Museums am Schwäbischen Meer, und wie auf den Alltag der staunenden Betreuerin?“
Pressestimme:
»Früher hätte man das, was Felicitas Andresens Schreiben auszeichnet, vielleicht Mutterwitz genannt. Heute spricht man von temperamentvoller, gestenreicher Prosa mit sehr viel Drive: verblüffend jung fürs zu vermutende Alter der Autorin. Auf das von ihr selbst mit gewisser Koketterie avisierte Publikum der Senioren mit Abitur dürfte sich ihr Leserkreis keineswegs beschränken. Da bläst also ein frischer Wind vom Bodensee!« Bettina Schulte, Badische Zeitung“