Unser Mitglied Jutta Weber – Bock erzählt das Leben des “Mündel des Hofmedicus”, so der Titel des ersten Teils ihres historischen Romans, in ihrem neuen Roman “Das Vermächtnis der Kurfürstin” weiter.
Eigentlich wollte die Stuttgarter Schriftstellerin ein anderes Thema im Hauptstaatsarchiv recherchieren – und stieß dabei auf das Schicksal der Christiane Ruthardt, das sie nicht mehr losliess. Ruthardt, die als uneheliche Tochter unter Vormundschaft und falschem Namen aufwächst, spiegelt die Situation der Frauen Anfang des 19. Jahrhunderts wieder, die von zahlreichen Abhängigkeiten geprägt war. Ihr Kampf um Selbstbestimmung endet tragisch: Sie wird, nach dem Giftmord an ihrem Ehemann, 1845 mit dem Schwert hingerichtet.
In ihrem “Das Vermächtnis der Kurfürstin” (eine eigenständig zu lesende Fortsetzung von “Das Mündel des Hofmedicus”, das die Autorin in 2020 veröffentlicht hat) spürt Weber-Bock der jungen Frau weiter in ihrem Kampf um ein eigenbestimmtes Leben nach. Sie entfaltet ein spannendes, fiktives Ränkespiel um die historische Person der Christiane Ruthardt. Nach dem Tod von Christianes Ziehvater liegt das Sorgerecht bei dessen Schwester, der Bergrätin Elisabeth Hehl. Um ihrem Einfluss zu entgehen und eine gute gesellschaftliche Stellung zu erlangen, flieht Christiane. Doch eine standesgemäße Heirat wird ihr von Elisabeth verwehrt. Als herauskommt, dass Kurfürstin Mathilde Christiane eine ansehnliche Geldsumme vermacht hat, schmiedet Elisabeth einen teuflischen Plan, wie sie nicht nur an das Vermögen herankommen, sondern Christiane für immer zu ihrem Mündel machen kann.

Ihre Lesung aus dem Teil 2 der Geschichte um Christian Ruthardt unterlegt die Autorin mit historischen Aufnahmen von Stuttgart und einigen Schauplätzen.

Die Veranstaltung wird vom Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg e. V. unterstützt.