Stipendien 2025 vergeben

26 Bewerbungen für unsere beliebten dreimonatigen Aufenthaltsstipendien lagen auf dem Tisch der Jury. Wir haben uns mit allen intensiv befasst. Werdegänge nachvollzogen, in literarische Stimmen reingehört. Die Motivationsschreiben wurden besonders genau studiert. Da haben übrigens weder Stuttgart-Kenner Vorteile noch die Leute, für die der wilde Süden terra incognita ist. Wie meist im Leben und eigentlich immer in der Kunst gilt: Auf die Begründung kommt’s an.

Wir freuen uns, im Jahr 2025 in unserer Stipendiatenwohnung begrüßen zu dürfen:

Verena Boos (Foto: Bodo Schnekenburger)
Verena Boos (Foto: Bodo Schnekenburger)

Verena Boos aus Rottweil macht ab Januar den Anfang. Mit »Blutorangen« legte sie 2015 eines der beeindruckendsten Debüts der letzten Jahre vor, ausgezeichnet u.a. mit dem Mara-Cassens-Preis und dem Preis des Buddenbrookhauses. Für die Arbeit an »Kirchberg«. (2017) erhielt sie das Arbeitsstipendium des Landes Baden-Württemberg. Dieses Jahr erschien im Kanon-Verlag ihr neuer Roman „Die Taucherin“.

 

Miriam Bornewasser (Foto: Christoph Bornewasser)
Miriam Bornewasser (Foto: Christoph Bornewasser)

 

                         Mit der gerade einmal 25-jährigen Dichterin Freya Miriam Bornewasser erhält ein Nachwuchstalent das Stuttgarter Lyrik-Stipendium. Sie wird von April bis Juni unter unserem Dach wohnen und arbeiten. Miriam Bornewasser hat schon zwei Gedichtbände im Geest-Verlag veröffentlicht, dazuhin ein abgeschlossenes Kunststudium an der Düsseldorfer Akademie vorzuweisen.

Lena Schätte (Foto: Boris Breuer)
Lena Schätte (Foto: Boris Breuer)

Den Kehraus für 2025 macht ab Oktober die 33-jährige Lena Schätte. Im Frühjahr 2025 erscheint ihr Roman „Das Schwarz an den Händen meines Vaters“ im S. Fischer Verlag. Er beschäftigt sich mit Sucht im Familiensystem und dem Aufwachsen in der Arbeiterklasse. Lena Schätte hat eine interessante Biografie, war sie doch sowohl Psychiatriekranken-schwester als auch Studentin an der Schriftstellerkaderschmiede, dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Für Auszüge aus dem Vater-Roman bekam sie bereits den W.-G.-Sebald-Literaturpreis 2024.

Die Jury, das Schriftstellerhaus und die Kulturszene von Landeshauptstadt und Region sind gespannt auf diese drei schreibenden Frauen und ihren Blick auf unsere Wirklichkeit!

Wir danken dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart für die Finanzierung.