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Schreiburlaub in Dänemark

© Foto: Alice Vakhitova
Schon im Zug wird gearbeitet (© Foto: Alice Vakhitova)

Am frühen Donnerstagmorgen des 8. August 2024 treffen wir vier uns gähnend und aufgeregt am Bahngleis zusammen. Vor uns liegt der ICE und die Ostsee als Ziel. Im Inneren werden Rucksäcke und Koffer verstaut, das Nötigste für die nächsten Stunden findet sich schon auf dem Tisch unseres Viererplatzes.

Wir kennen uns durch das Junge Schriftstellerhaus. Wir waren Teilnehmer:innen und unterstützen uns immer noch gegenseitig beim Schreiben. Nachdem wir uns über das letzte Jahr hinweg nur online zu gemeinsamen Sitzungen treffen konnten, schaffen wir es nun endlich, für eine Woche in den Schreiburlaub zu fahren.

Auf der Reise in den Norden wird schon ein wenig für die Projekte geplant: Robin wird am Plot seines neuen Projekts arbeiten, Alice überarbeitet die erste Fassung ihres Romans und denkt schon über den nächsten nach. Fee möchte sich ebenfalls der Überarbeitung ihrer Fantasyromane widmen und Catarina nimmt einen alten, halbfertigen Jugendroman wieder auf.

Gerade doch erst aufgebrochen, kommen wir auch schon in Flensburg an.

Wir schlendern am Abend durch die Stadt, schlemmen beim Asiaten und stöbern im Fantasy-Laden.

Am nächsten Morgen geht es für uns unter regnerischen Bedingungen weiter. Der Mietwagen wird abgeholt und nach einem ausgiebigen Stopp im Supermarkt fahren wir über die dänische Grenze. In einem kleinen Dorf nahe Odder wartet unser Ferienhäuschen. Wir richten uns ein und sitzen wenig später schon mit Laptop und Notizen bewaffnet am großen Esstisch mit Fensterfront zum Garten. Wasserkocher und Kaffeemaschine blubbern fleißig. Abends weihen wir die bevorstehende Woche mit Pizza und einer weiteren ausgiebigen Schreibsession ein.

Am nächsten Vormittag geht es weiter und als unsere Köpfe eine Pause brauchen, werden Handtücher und Snacks eingepackt und der Mietwagen gestartet.

Nur fünfzehn Minuten, ein paar gute Lieder und einen Trampelpfad braucht es, bis die Ostsee uns mit strahlend blauem Wasser, hellem Sand und einer frischen Brise begrüßt. An diesem sonnig-wolkigen Tag ist kaum jemand da und wir haben den Abschnitt fast für uns alleine. Die Handtücher werden ausgebreitet, Fee und Catarina trauen sich ins kalte Wasser, während Robin und Alice am Ufer über ihre Ideen plaudern.

Gegen später, kurz vor dem Aufbruch kommt ein kleiner Schweinswal am Horizont in Sicht, was als einer der Höhepunkte in Erinnerung bleiben sollte.

Mit freierem Kopf und frischer Energie versinken wir abends wieder in unsere Projekte. Wir erreichen die ersten Meilensteine und stoßen darauf an. Gegen Mitternacht blubbert die Kaffeemaschine wieder los und um vier Uhr morgens sitzen drei von uns immer noch unter dem warmen Esstischlicht, vertieft in die eigene Fantasie, munter klappern die Tastaturen. Aufgetaucht wird für Zwischenfragen, Ratschläge, verzweifelte Ausrufe oder Musik- und Kaffeepausen. Die Motivation der anderen treibt uns an, denn solange andere noch sitzen, kann man selbst auch noch nicht aufhören. Am nächsten Tag stellen wir wieder fest, dass wir doch eher Nachteulen sind und der meiste Fortschritt findet zu Geisterstunden statt.

Catarina da Silva, Alice Vakhitova und Felicitas Kaiser (v.l.n.r) (© Foto: Catarina da Silva)
Catarina da Silva, Alice Vakhitova und Felicitas Kaiser (v.l.n.r) (© Foto: Catarina da Silva)

Fee erkundet neue Zeiten, Orte und Konzepte für ihre Fantasywelt, Robin arbeitet seine Figuren aus und füllt die Seiten mit Plotnotizen. Der Esstisch ist Schlachtfeld oder produktives Chaos aus Snacks, Weingläsern und Kaffeetassen und Resten der Spinatlasagne, die es abends gab. Nachdem Alice ihren Roman fertig überarbeitet hat, sitzt auch sie am Plot für das nächste Projekt und fängt mit dem Schreiben der ersten Szenen an, während Catarina ebenfalls ihren Plot fertigstellt und mit dem Schreiben beginnt.

Unsere nächsten Tage sehen ähnlich aus. Wir unternehmen einen letzten Trip an den Strand, einen Ausflug in die Stadt Aarhus und füllen unser kleines Ferienhaus (man könnte es fast ein Schriftsteller:innenhaus nennen in diesen Tagen) mit Lachen, gutem Essen und Kreativität.

Es wird nicht unser letzter Schreiburlaub bleiben und bis dahin sind wir wieder zurück in den digitalen Treffen.

Text: Catarina da Silva

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