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Dokumentarfilm “Walter Kaufmann – Welch ein Leben!”

Sonntag, 24. Oktober 2021 / Uhrzeit: 14:30 - 16:30

Der Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies, der am 24. Oktober um 14.30 Uhr im Atelier am Bollwerk gezeigt wird, ist dem ehrenden Gedenken an Walter Kaufmann gewidmet. Kaufmann verstarb am 15. April 2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin.

1924 kommt Kaufmann als Sohn namens Jizchak der armen, jungen polnischen Jüdin Rachel Schmeidler in Berlin zur Welt. 3 Jahre später adoptiert ihn ein wohlhabendes Duisburger Ehepaar. Im Gegensatz zu seinen Adoptiveltern Johanna und Sally Kaufmann konnte Walter Kaufmann der Vernichtung durch die Nazis entkommen, rettete sich als Jugendlicher mit einem Kindertransport nach England. Wurde dort interniert und mit dem berüchtigten Schiff „Dunera“ von den Engländern nach Australien verfrachtet, wo er noch fast zwei Jahre in einem Internierungslager verbringen mußte.

Er wurde australischer Soldat, Hochzeitsfotograf, Seemann und später preisgekrönter Schriftsteller. Bewußt entschied er sich Mitte der 50er Jahre für ein Leben in der DDR. Er behielt seinen australischen Paß, durfte als Journalist und Schriftsteller ausreisen und verarbeitete diese Erfahrungen in zahlreichen Reportagen und Büchern, die in der DDR in extrem hohen Auflagen erschienen. Von 1985 bis 1993 stand er als Generalsekretär dem PEN-Zentrum vor. Hochrangige Auszeichnungen wie der Fontane-Preis, der Heinrich-Mann-Preis sowie der Literaturpreis Ruhr wurden ihm zugesprochen.

Der Film folgt den wesentlichen Lebenslinien und weltweiten Erfahrungen des Protagonisten. Als Jude erlebte Walter Kaufmann persönlich die katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus. Als Schriftsteller und Korrespondent nahm er regen Anteil an der Bürgerrechtsbewegung in den USA, am Prozess gegen Angela Davis, an der Revolution in Kuba, den Auswirkungen der Atombombenabwürfe in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes, der Entwicklung und dem Zusammenbruch der DDR. Der Film bietet jüngeren und älteren Zuschauern eine letzte Gelegenheit, die Welt aus der Perspektive dieses einzigartigen Zeitzeugen vermittelt zu bekommen.

Der Dokumentarfilm hatte Weltpremiere beim Jüdischen Filmfestival Berlin Brandenburg im August 2021. Er wurde gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, der FFA und der Löwenstein/Losten Stiftung. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Auschwitz Komitee e.V.

Die Präsentation in Stuttgart wird unterstützt von:
Die Anstifter e.V., Stadtjugendring Stuttgart e.V., Stuttgarter Stolperstein-Initiativen, Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V., Dr. Christine Lehmann, Verband deutscher Schriftsteller:innen in Ver.di, Baden-Württemberg und Stuttgarter Schriftstellerhaus.

Details

Datum:
Sonntag, 24. Oktober 2021
Zeit:
14:30 - 16:30
Veranstaltungskategorie:
Veranstaltung-Tags:
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Veranstaltungsort

Atelier am Bollwerk
Hohe Straße 26
Stuttgart, Baden-Württemberg 70176 Deutschland
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Telefon
0711 6695669
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