Mädchen sind süß, Mädchen sind Zucker und sie sind wesentlicher Bestandteil des Systems Musikindustrie, sei es in Texten als Protagonistinnen, als Fans, Groupies oder Musikerinnen. Sonja Eismann hat mit „Candy Girls“ ein Buch vorgelegt, das sich mit diesem Themenspektrum beschäftigt und zeigt, wie die patriarchal geprägte Musikindustrie Frauen einordnet, ausnutzt und ihr Talent oft verkennt. Im Gespräch mit Nici Halschke thematisierten die beiden Frauen im Weltraum der ifa-Galerie all diese Spektren. Auch in der anschließenden Diskussion li
Als Kooperationsveranstaltung zwischen der ifa-Galerie und dem Stuttgarter Schriftstellerhaus angelegt, gestalteten Sonja Eismann und Nici Halschke, unterstützt von Rainer Koch und mit einem Grußwort von Viola Völlm den Abend, der ein großes Publikum anzog. Dass sich viele Menschen von dem Thema Sexismus in der Musikindustrie berührt fühlen, zeigt die Brisanz dieses Buches, das spätestens nach dem Öffentlich-Werden diverser Skandale aus dem Bereich der Musik genau zur richtigen Zeit erschienen ist.
Sonja Eismann stellt in diversen Kapiteln Themenkomplexe vor, die sich mit Fantum, Groupies und der Kehrseite von Popmusik beschäftigen. All diese Kapitel durchdringt die Bewusstheit für ein System, das von patriarchalen Strukturen geprägt ist und in dem Frauen zwar oft thematisiert werden, sie aber sehr selten als Akteurinnen ernstnimmt. Als (unter anderem) Musikjournalistin und Mit-Gründerin des Missy Magazins ist Sonja Eismann mit diesen Themen vertraut. Der Prozess des eigentlichen Schreibens von „Candy Girls“, lässt sie das Publikum wissen, ging, auch aufgrund der Schmerzhaftigkeit des Themas, zügig voran. Entstanden ist ein fundiertes Werk, das Missstände aufdeckt, den Finger in die Wunde legt und bei Leserinnen und Lesern zugleich zur eigenen Reflexion über den Konsum von Musik anregt.
Nici Halschke hat durch den Abend geführt und mit pointierten Fragen und Anekdoten aus ihrer eigenen Arbeit das Gespräch geleitet. Als Gesprächsduo auf der Bühne bereiteten Sonja Eismann und Nici Halschke dem Publikum einen interessanten, spannenden und unterhaltsamen Abend – und das trotz eines Themas, das sich oft nur schwer ertragen lässt.
Auch am Büchertisch machte sich die Begeisterung des Publikums für das Thema bemerkbar. Die mitgebrachten Exemplare von „Candy Girls“ wurden nahezu vollständig aufgekauft.
Das Schriftstellerhaus Stuttgart bedankt sich bei Sonja Eismann und Nici Halschke für den Abend. Großer Dank gilt auch der ifa-Galerie für die Kooperation, die gewiss nicht die letzte gewesen sein wird.



