Es gibt sie noch, die unbekannten AutorInnen und ihre Bücher, die plötzlich erscheinen und abgehen wie eine Rakete. Dörte Hansen ist so eine. Mit „Altes Land“ (Albrecht Knaus Verlag, 2015) stürmte sie auf einmal die Bestsellerlisten. Drei Jahre später legte sie nach. Wer versucht hat, sie 2017 zu einer Lesung zu bewegen, hatte meistens Pech. Frau Hansen schreibt, hieß es.
Das zweite Buch gilt oft als das schwierige. Nun, bei Dörte Hansen trifft das nicht zu, wobei über ihre Erfahrungen beim Schreiben nichts gesagt werden kann, ob sie sich zum Beispiel sehr unter Druck gesetzt sah oder dergleichen – darüber wissen wir nichts.
Eher glaubt man, dass sie mit dem Erfolg ihres „alten Landes“ innerlich befreit gewesen ist, dass sie dieses zweite Buch mit Verve begonnen und noch eins drauf packen konnte.
Denn, so in aller Kürze: das ist ein wirklich schönes, sprachlich elegantes Buch, auch der tiefste Süden der Republik wird es lieben. Das Nordlicht Hansen bringt uns allen Plattdeutsch bei. Dass die Wolken über Brinkebüll tief hängen, ist eine Metapher, die wir durchgehen lassen, denn die Geschichte über Ingwer Feddersen und den Wandel dörflicher Strukturen in den letzten vierzig Jahren bezaubert die LeserInnen.
Die Raffinesse der Konstruktion und das Geschick der Autorin, die Schicksale der Dorfbewohner ineinanderzufädeln, sind bewundernswert.
Lust bekommen, das Buch auch zu lesen oder zu hören? Es ist in verschiedenen Ausgaben liefebar und in gut sortierten Buchhandlungen erhältlich oder kann dort bestellt werden. Die dazu notwendigen Angaben finden Sie hier
Wenn Sie möchten, können Sie vorher in das Buch reinlesen oder reinhören