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40 Jahre Stuttgarter Schriftstellerhaus 1 – Feier im Hospitalhof

Einladungskarte 40 Jahre mit Zeichnung von Christian Lang
Einladungskarte 40 Jahre mit Zeichnung von Christian Lang

Am 18. September 2023 feierte das Schriftstellerhaus sein 40-jähriges Bestehen mit zahlreichen Gästen, ehemaligen Stipendiat:innen, befreundeten Autor:innen, mit seinen Mitgliedern und auch unter dem Zuspruch des Ersten Bürgermeisters der Landeshauptstadt Stuttgart Dr. Fabian Mayer und dem Staatssekretär aus dem Wissenschaftsministerium Arne Braun.

Dr. Mayer resümierte die Geschichte des Hauses, würdigte den Gründer, den Lyriker und SDR-Redakteur Johannes Poethen, dem es gelungen war, das betagte Haus in der Kanalstraße 4 mit neuem Leben zu füllen: als Treffpunkt von Autoren und Autorinnen, als Residenz für Stipendiat:innen, als Begegnungsort von Vertreter:innen literarischer Einrichtungen, von Menschen, die sich dem Schreiben von Literatur sowie deren Verbreitung in der Stadt verschrieben hatten und immer noch haben.

In der nunmehr 40-jährigen Geschichte sind mehr als 130 Stipendiat:innen zu Gast gewesen, haben unzählige Lesungen stattgefunden, wurden viele sehr unterschiedliche Schreibwerkstätten initiiert. Selbst Großprojekte wie das seit 2012 vom Schriftstellerhaus verantwortete Format “Eine Stadt liest ein Buch” wurde auf Stuttgart zugeschnitten und seither vier Mal unter der Federführung des Schriftstellerhauses durchgeführt.

Aus der Not, nicht über die größten Räume zu verfügen, machte das Schriftstellerhaus eine Tugend und richtete einige Mal “Literatur im Salon” aus, gewann dafür Stuttgarter Bürger:innen, die ihre Wohnzimmer, ihren Garten, ihr Atelier zur Verfügung stellten, um Gästen unvergessliche Abende zu bereiten, immer mit unterschiedlichsten Schriftsteller:innen, die aus ihren Werken lasen und sich auf das vertrauliche Gespräch über ihre Arbeit einließen. Wahre und warme Begegnungen, die sich über das Stadtgebiet verteilten.

Neben den verschiedenen Vorständen, seit Johannes Poethen hatten Jochen Kelter, Christoph Lippelt, Günter Guben, Irene Ferchl, Ingrid Bussmann und zuletzt Moritz Heger den Vorsitz des Vereins inne, haben Usch Paffinger von 1984-2004 und Astrid Braun von 2005-2023 das Haus engagiert als Geschäftsführerinnen gemanagt. Beide waren sie auf ihre Art jeweils die Seele des Hauses.

Staatssekretär Arne Braun war selbst einige Jahre immer wieder Gast im Schriftstellerhaus, wie er in seiner launigen Ansprache erzählte. In den frühen 90er Jahren, so erinnerte er sich lebhaft, als ein gewisser Mathias Politycki Stipendiat im Haus gewesen ist, wurde im Gewölbekeller des aus dem 17. Jahrhundert und unter Denkmalschutz stehenden Hauses so manch krachende Party gefeiert.

Wir danken Herrn Bürgermeister Dr. Fabian Mayer und dem Staatssekretär Arne Braun sehr herzlich für Ihre besonderen wertschätzenden Grußreden.

Astrid Braun ließ im Anschluss ihre Jahre im Haus Revue passieren, dankte vor allem ihren Mitstreiter:innen im Vorstand und dem Literaturcafé-Betreiber und IT-kundigen Wolfgang Tischer sowie Susanne Martin, die ihr besonders in den letzten Jahren bei den “Mühen der Ebene” unschätzbare Dienste geleistet haben. Nur dank einer voranschreitenden Digitalisierung, eingerichtet von Wolfgang Tischer, konnte das Schriftstellerhaus deutlich den Anschluss an die Erfordernisse einer modernen Kultureinrichtung finden. Einen großen Dank gebührte auch den Kooperationspartnern des Schriftstellerhauses über die Jahre hinweg, namentlich nannte Braun stellvertretend für viele das Literaturhaus mit Dr. Florian Höllerer und Dr. Stefanie Stegmann, die Stadtbibliothek am Mailänder Platz mit Katinka Emminger sowie das Garnisonsschützenhaus mit Reinhard Schmidhäuser.

Die Verabschiedung von Astrid Braun in den Ruhestand durch den Vorsitzenden Moritz Heger, das langjährige Vorstandsmitglied Susanne Stephan und Wolfgang Tischer war sehr stimmungsvoll.

Die Rede zur Poesie von Yevgeniy Breyger ist in einem eigenen Beitrag zu finden.
Nikola Lutz, Saxophon, und César Bernal, Kontrobass mäanderten durch das gesamte Programm des Abends und setzten musikalische Akzente.

In Kurzlesungen waren ehemalige Stipendiat Steffen Schröder, der Vorsitzende und Autor Moritz Heger, Felicitas Kaiser und Selina Boettcher vom Jungen Schriftstellerhaus sowie Autorin und Vorstandsmitglied Susanne Stephan und der Lyriker Walle Sayer zu hören.

Stadt Stuttgart   
Wir danken der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst für seine großzügige Unterstützung bei der Ausrichtung der Jubiläumsfeier.

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