
Im März 2025 erscheint der Roman „Der ewige Tanz“ von Steffen Schroeder. Drei Jahre zuvor besuchte der Stipendiat des Schriftstellerhauses das Kunstmuseum und begegnet dem Gemälde der Tänzerin Anita Berber. Hier findet er den Anlass für seinen Roman.
Das Porträt von Anita Berber, das Otto Dix 1925 von der Avantgarde-Tänzerin anfertigte, zeigt eine Frau in exaltierter Pose. Den Arm angewinkelt, über die Schulter blickend, bestimmt das weiß getünchte Gesicht das Gemälde. Darin Brauen so dünn wie Insektenfühler, Augen mit arsengrünen Schattierungen und ein roter Herzmund. Lasziv, verführerisch und exzessiv – so setzte sie Dix ins Bild.

Das Gemälde geht Steffen Schroeder nicht mehr aus dem Kopf, er ist beeindruckt, berührt und beschließt, sich näher mit der historischen Person zu beschäftigen. Es folgen eine mehrjährige Recherche über Anita Berber. Er erforscht das Umfeld einer der bekanntesten Figuren, die für die zerborstene Zeit der 1920er-Jahre in der Weimarer Republik stehen. „Ich wollte den Menschen hinter der Figur entdecken“, erklärt Schroeder im Gespräch im Schriftstellerhaus. Er sichtet Dokumente in der österreichischen Nationalbibliothek, wertet Zeitungsartikel aus. Er entwirft ein vielschichtiges Bild, das über bekannte Darstellungen hinausgeht. Herausgekommen ist ein Roman, der mit dem Aufeinanderprallen zweier gegensätzlicher Lebenswelten beginnt und überraschende Wendungen bietet. (red)