Zum 8. März, dem Internationalen Weltfrauentag sind die drei nachfolgenden und erst kürzlich erschienenen Bücher eine warme Empfehlung.
Judith Kuckart, Das unsichtbare Café, Bernardine Evaristo, Manifesto und Bettina Flitner, Meine Schwester
Moritz Hildt über die "magna charta des Eskapismus "(Theodor Adorno) Keine Frage: Im nun schon zurückliegenden Jahr 2021 haben wir wirklich so etwas wie einen „Nachsommer“ erlebt – milde Tage im Herbst also, in denen es scheint, als würde der Sommer noch einmal für eine gewisse Zeit zurückkommen. Inzwischen ist jede Spur davon schon längst verschwunden. Und tatsächlich habe ich meine Lektüre des Romans von Adalbert Stifter (1805–1868) zwar in der titelgebenden Jahreszeit begonnen, sie aber erst zu Ende gebracht, als es draußen schon frostig zuging und die ersten Schwibbogen in den Fenstern leuchteten. Aber damit, mit dieser Verzögerung, sind wir genau genommen schon mitten im Thema. Denn eilig haben sollte man’s besser nicht, wenn man den Nachsommer in die Hand nimmt…
In unserer Reihe "Weihnachtsempfehlungen", die in Silvester-Empfehlungen übergehen, ist Susanne Stephan an der Reihe, die uns den erstmals veröffentlichten Briefwechsel der Schwestern Ilse und Helga Aichinger empfiehlt.
Am 1. November 2021 wären die Zwillingsschwestern Ilse und Helga Aichinger 100 Jahre alt geworden; Ilse, die berühmte Schriftstellerin, starb am 11. November 2016 kurz nach ihrem 95. Geburtstag, Helga, die weniger bekannte bildende Künstlerin, zwei Jahre später.
"Hast du uns endlich gefunden", heißt der Roman, in dem Edgar Selge sein Leben fiktionalisiert hat. Selge wurde 1948 geboren, wuchs in Herford auf, hatte vier Brüder und einen Vater, der Gefängnisdirektor war und phantastisch Klavier spielte. Edgar Selge spielt auch Klavier, aber gilt vor allem als einer der bedeutendsten Charakterdarsteller auf deutschen Bühnen.
In unserer Reihe "Weihnachtsempfehlungen" ist Wolfgang Tischer an der Reihe, der uns den Roman "Das Eis-Schloss" von Tarjei Vesaas empfiehlt, ins Deutsche übertragen von Hinrich Schmidt-Henkel.
Salzmann gelingt in ihrem Roman "Im Menschen muss alles ganz herrlich sein" eine spannende und bildhafte Schilderung der durch Armut, Chaos und Korruption geprägten Zeit, die sich für die Menschen auch durch die Perestroika nicht gebessert hat. Eindrucksvoll und beklemmend ist an der Geschichte Lenas zu ihrer Zeit in der Sowjetunion nachempfindbar, wie Menschen sich mit einem totalitären System abfinden, mitspielen, weil sie sich letztendlich der Ungerechtigkeit nicht entziehen können.